Wir haben versucht,das Beste daraus zu machen. So waren wir am Mittwoch in einer Saunalandschaft mit direktem Badezugang zum Millstätter See. Tolles Gefühl, bei Regenwetter mit "blode Mors" in den See zu hüpfen und textilfrei weit raus zu schwimmen.
Man muss wissen, dass der Millstätter See aufgrund seiner ungeheuren Tiefe von 140 Metern recht kühl ist. Das wirkt sich ohne wärmende Badehose natürlich umso mehr aus.
Trotz des nicht immer tollen Wetters haben wir fast jeden Tag Wanderungen in die "Nockberge" Kärntens unternommen. Man könnte hier Jahre lang durch Berge latschen und würde täglich neue schöne Touren kennenlernen.
Auf diesen Bildern waren wir mit einem anderen Paar von unserem Campingplatz im Maltatal, nicht weit vom Großglockner. Eine äußerst unwirtliche, wilde Gegend. Am Ende des Tales gab es eine uralte Wanderhütte des Osnabrücker Alpenvereins, in der wir uns eine Kärntner Jause mit
einigen Schapserln zu Gemüte führten.
Der Mittwoch war für mich kein guter Tag. Beim Frühstück verabschiedete sich eine Zahnfüllung mitsamt des halben Backenzahns in einer Brötchenhälfte.
Noch während Angelika für mich einen sofortigen Zahnarzttermin im Nachbardorf machte, semmelte ich mir mit unserem neuen Brotmesser in den linken Daumen. Ich muss wohl direkt eine ergiebige Vene durchtrennt haben, so wie es blutete. Nachdem Angelika mir mangels Verbandszeug mit Tempotaschentüchern und Tesaband einen hochprofessionellen Druckverband angelegt hatte, nahm mich der Zahnarzt in die Mangel und gab mir den Rest für den Mittwoch.
Am Abend um 21.00 Uhr nahmen die Daumenblutungen derart zu, dass Angelika mich nach Spittal (so heisst der Ort) ins Spital fuhr. Hier erhielt ich zunächst einen Elfmeter von der Notärztin, dass ich nicht eher gekommen sei, aber dann vernähte sie mir die Wunde doch noch.
So verließ ich mit dicker Backe und dickem Daumen, Angelika mit dickem Hals um 22.00 Uhr das Spital von Spittal.Wie gesagt, kein guter Tag.
Heute war wieder Traumwetter und der Berg rief schon früh morgens. Angelika und ich machten eine wahre Extremtour.
Zwei Stunden lang ging es zuerst von der Bergstation der Seilbahn 700 Meter obi zu einer urigen Hütte, wo es recht lustig zuging.
Dort fragte man uns um 14.30 Uhr, ob wir denn nicht die letzte Seilbahn um 16. 15 Uhr nehmen wollten, ansonsten müssten wir die 1300 Meter ins Tal hinunter laufen. So liefen wir dann gegen die Uhr 700 Meter den Berg hinauf und erreichten buchstäblich die allerletzte Gondel.
Etwas weiß um die Nase und völlig kaputt beendeten wir unseren letzten Wandertag in Kärnten, da wir morgen weiter gen Süden fahren wollen.
Da es in den Bergen in den kommenden Tagen richtig kalt werden soll und der Wetterbericht für die Mittelmeerküste Sonne und Wärme verheißt, werden wir unseren Aufenthaltsort 400 Kilometer südlich nach Venetien ans Meer verlegen.
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